Katzen sind Schleich- und Lauerjäger. Sie pirschen sich nahezu lautlos an und verharren dann reglos, bis die Beute in Schlagdistanz kommt. Dabei sind Katzen bemerkenswert geduldig und können durchaus eine Stunde und länger nur mit lauern verbringen.

 

Warum Katzen mit ihrer Beute „spielen“, ist umstritten. Ein Argument ist das Befriedigen der Jagdlust. Daneben trainiert die Katze im Spiel mit der Beute ihre Jagdtechniken und Reaktionen. Mutterkatzen lehren außerdem ihrem Nachwuchs so das richtige Jagen.

Eine ganz andere Hypothese ist, dass Katzen so potentiell gefährliche Beute (Ratten z.B.) mürbe machen, bevor sie mit dem empfindlichen Kopf zum Tötungsbiss in die Nähe des Beutetieres kommen. Dazu passt, dass vor allem Stadtkatzen, bzw. relativ ungeübte, gut gefütterte Katzen viel mit Beute spielen. Umso geübter die Katze ist und je mehr sie auf Beute zu ihrer Ernährung angewiesen ist, umso weniger ist dieses „Spielverhalten“ zu beobachten.

 

Tatsächlich ist der Jagdtrieb selbst aber relativ unabhängig davon, ob die Katze hungrig ist oder nicht. Eine gut gefütterte Katze tötet nicht zwangsläufig weniger Mäuse, teils ist sie sogar eher erfolgreicher, weil sie nicht aus Hunger zu Überreaktionen neigt. Katzen, die nicht töten müssen, um zu überleben, bringen ihren Menschen gerne die Beutetiere mit. Eine Erklärung hierfür ist, dass die Katze ihren Menschen in dem Moment als Kindesersatz sieht. Sie bringt dem Menschen ihre Beute mit, damit dieser auch etwas davon hat und so vielleicht auch selbst mal ein erfolgreicherer Jäger wird. Tatsächlich neigen Katzen aber auch unabhängig von ihrem Menschen dazu, ihre Beute nach dem Fangen ins Kern-Territorium zu bringen, da dies ein ruhiger, sicherer Ort zum fressen ist.

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