Viele Hunde lieben es, im Schnee zu toben.

Viele Hunde lieben es, im Schnee zu toben.

Verschneite Wälder, blauer Himmel und ein fröhlich im Schnee tobender Hund, so schön kann Winter sein. So wünschen sich viele, mal für eine Woche aus der verregneten Heimat raus zu kommen und in den Mittel- oder Hochgebirgen den Winter einfach nur genießen zu können. Aber wie findet man geeignete Urlaubsziele, die mit Hund Spaß machen? Und was muss man beim Winterurlaub mit Hund alles beachten?

 

 

Das richtige Urlaubsziel

Wanderungen und Spiele im Schnee und den Abend gemütlich vor dem Kamin ausklingen lassen, so würde sich der Hund seinen Winterurlaub wohl wünschen. Für viele Menschen gehört aber auch Skifahren unbedingt zu einem gelungenen Urlaub dazu. Auf Skipisten sind Hunde allerdings grundsätzlich nicht erlaubt, zu groß ist die Unfall-Gefahr. Wer auf Abfahrten nicht verzichten mag, muss sich daher gut überlegen, ob er seinen Hund nicht besser Zuhause lässt. Ein Hund, der kein Problem damit hat, auch an fremden (!) Orten einige Stunden alleine zu bleiben, kann sicherlich nach einem ausgiebigen Spaziergang auch mal auf seinen Menschen warten. Aber den ganzen Tag alleine in der Ferienwohnung sitzen mag sicherlich kein Hund.

 

Oft sind Hunde in Gondeln erlaubt, so lassen sich auch mit Hund solche Ausblicke genießen.

Oft sind Hunde in Gondeln erlaubt, so lassen sich auch mit Hund solche Ausblicke genießen.

Viele Winter-Urlaubsorte in den Bergen haben sich mittlerweile auf Gäste mit Hund eingestellt. Es gibt vielerorts spezielle Langlauf-Loipen, auf den Hunden erlaubt sind oder es werden geführte Schneewanderungen mit Hunden angeboten. Ebenfalls sind Hunde häufig auf Rodelpisten erlaubt und dürfen ihre Menschen in der Gondel hinauf ins Aussichts-Restaurant begleiten. Um keine Enttäuschung zu erleben, sollte man sich aber unbedingt vor der Reisebuchung im jeweiligen Touristenbüro informieren, ob der Hund vor Ort an den gewünschten Aktivitäten teilnehmen darf. Damit die Hundefreundlichkeit erhalten bleibt, ist es selbstverständlich, sich an Leinenpflichten zu halten, die Hinterlassenschaften seines Hundes zu entfernen und darauf zu achten, dass sein frei laufender Hund niemanden belästigt.

 

Oft sind Hunde in Gondeln erlaubt, so lassen sich auch mit Hund solche Ausblicke genießen.

Oft sind Hunde in Gondeln erlaubt, so lassen sich auch mit Hund solche Ausblicke genießen.

Wer Langlauf mit seinem Hund plant, übt das am besten bereits im Vorfeld Zuhause. Wichtig ist eine gute Leinenführigkeit sowie ein Kommando, sich auf eine bestimmte Seite vom Menschen zu bewegen, um zuverlässig Gegenverkehr ausweichen zu können. Daneben ist die zügige Bewegung im Schnee auch für Hunde richtig anstrengend. Eine gute Kondition ist unerlässlich und kann z.B. beim gemeinsamen Joggen oder regelmäßigen längeren Wanderungen Zuhause aufgebaut werden. Ähnliches gilt auch für Schneeschuh-Wanderungen, die durch den tieferen Schnee oft noch anstrengender für einen Hund sind.

 

In den deutschen Mittelgebirgen gibt es meist eine breite Auswahl an Winterwanderwegen und auch an Loipen. Alpine Winter-Urlaubsorte sind dagegen häufig eher auf Abfahrer eingestellt. Da das Angebot an präparierten Wanderwegen sehr unterschiedlich ist, klärt man bei Bedarf auch diesen Punkt am besten im Vorfeld mit dem zuständigen Touristenbüro.

Mittelgebirge bieten Ruhe und Erholung.

Mittelgebirge bieten Ruhe und Erholung.

Für alle, die auf alpine Abfahrten gut verzichten können, sind die Mittelgebirge tatsächlich eine sehr schöne Alternative. Sie bieten meist eine Vielzahl an hundefreundlichen Unterkünften und neben familienfreundlichen Aktivitäten auch einsamere Wald- und Höhenwege ohne Trubel. Wer weite, ruhige Wanderungen in verschneiter Natur genießen möchte, ist hier genau richtig.

 

 

Pflege im Winter

Vor allem die Hundepfoten werden im Winter stark beansprucht und brauchen zusätzliche Pflege. Das Streusalz trocknet die Haut aus und der Ballen wird spröde und rissig. Der harsche Schnee und die Kälte fördern kleine Verletzungen in den Pfoten zusätzlich noch. Nach jedem Spaziergang mit Streusalzkontakt sollten die Pfoten daher gründlich mit klarem Wasser abgespült werden. Keinesfalls darf der Hund seine Pfoten selbst sauber lecken, da das so aufgenommene Streusalz gesundheitsgefährdend ist. Hirschtalg, Melkfett oder Vaseline können präventiv vor dem Spaziergang aufgetragen werden. Sie sind wasserabweisend und beugen so vor allem der Schneeklumpenbildung vor, halten aber auch etwas das Streusalz ab. Ebenso können für Menschen gedachte Cremes und Heilsalben bei kleineren Rissen nach dem Spaziergang helfen.

Wer längere Schneeschuhwanderungen auf unpräparierten Wegen plant, kann die Hundepfoten durch Neoprenschuhe schützen, die es z.B. im Fachhandel für Schlittenhundesport gibt. In dem Fall sollte der Hund aber unbedingt Zuhause bereits langsam daran gewöhnt werden, da die Schuhe oft zuerst als irritierend vom Hund empfunden werden.

 

Um dicken Schneeklumpen im Fell vorzubeugen, kann es hilfreich sein, lange Haare im Ballenbereich am Bauch und an den Hinterläufen zu kürzen. Gerade Klumpen zwischen den Zehen können weh tun und rissige Pfoten begünstigen. Wenn ein Hund zu Schneeklumpen an Bauch und Hinterläufen neigt, man das Fell aber nicht kürzen mag, kann auch hier vorbeugend etwas Hirschtalg oder ähnliches aufgetragen werden.

 

Hunde mit wenig Unterwolle können bei kalten Temperaturen einen Mantel brauchen.

Hunde mit wenig Unterwolle können bei kalten Temperaturen einen Mantel brauchen.

Hunde mit Mänteln werden oftmals belächelt, aber einige Hunde brauchen Bekleidung, um nicht zu frieren. Rassen ohne Unterwolle haben kaum Schutz vor Nässe und Kälte, ein wärmender Fleece mit äußerem Nässeschutz lässt auch sie den Winter genießen. Aber auch Hunde mit Rückenproblemen oder Hunde, die sonst frostfrei in der Stadt leben, können bei -15 Grad ohne Mantel leiden. Wichtig ist dabei auch, Hunde mit wenig Fell nicht zu lange im Schnee sitzen oder liegen zu lassen. Gerade der Bauch ist bei vielen Hunden kaum behaart, auch wenn sie sonst gut gegen die Kälte gerüstet sind. Bei längerem Liegen kann es so zu Nieren- oder Blasenproblemen kommen. Wer längere Pausen unterwegs einplant, kann eine leichte Isoliermatte für den Hund mitnehmen, wie sie z.B. als Frostschutz für Autoscheiben verwendet wird.
Eine weitere Gefahr im Schnee besteht darin, dass der Hund zu viel davon frisst. Vor allem in älterem Schnee an Straßen reichern sich Schadstoffe und Streusalz an, aber auch unabhängig davon, kann zu viel Schnee bei empfindlichen Hunden zu Magenverstimmungen führen.

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