Diese Szene kennen wohl die meisten: Kind quengelt und bettelt und wünscht sich unbedingt ein eigenes Tier. Handelt es sich dabei um ein kleines Tier, wie etwa einen Hamster oder ein Meerschwein, sagen die meisten Eltern noch ja. Doch bei Katzen und Hunden ist schon mehr Überzeugungsarbeit zu leisten, denn diese haben einen höheren Betreuungsaufwand. Und beim Pony … nun ja, wer als Elternteil dem Nachwuchs diesen Wunsch abschlägt, der befindet sich in guter Gesellschaft, da hier der Kostenfaktor meist groß ist und längst nicht mit bei der Anschaffung und beim Kauf des Equipments endet. Inwiefern kostenlose Tierspiele im Internet eine Alternative bieten oder ob es nur ein guter Test ist, um herauszufinden, ob ein Kind reif für ein eigenes Tier ist, soll dieser Beitrag zeigen.
Statistiken zum Thema „Kinder und Haustiere“
Kinder und Haustiere, das passt gut zusammen. So lautet das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsinstituts TheConsumerView. 80 Prozent derer, die kein Tier halten und über 90 Prozent derer, die ein Tier halten sind davon überzeugt, dass ein Haustier sich positiv auf das Verantwortungsbewusstsein auswirkt. Auch eine Anregung der Wissbegierde sowie eine „konzentrationsfördernde Wirkung“ werden ihnen attestiert (Quelle: kinder-und-tiere.de).
Eine weitere Umfrage ergab: Das Haustier kann zum familiären Vertrauten und Trostspender werden. Gut die Hälfte der Kinder, die ein Haustier haben, lassen sich auch von diesem trösten. Jugendliche, die in einer Großstadt wie Berlin aufwachsen, sehen in ihrem Hund oft einen treuen Weggefährten, den sie (oftmals aus zerrütteten Familienverhältnissen stammend) dort sonst nicht finden. Auch kämen Teenies mit Hund besser mit den Problemen der Pubertät klar als diejenigen, die sich ohne Haustier durch diese Entwicklungsphase schlagen müssen. „Kinder verbessern durch Hunde soziale Fähigkeiten wie Rücksichtnahme, Einfühlungsvermögen und Verantwortungsgefühl und können in dem Hund einen Tobekumpel und Seelentröster finden“, heißt es auch in diesem Fachbeitrag.
Die DAK-Studie zur Internetnutzung von Jugendlichen
Die andere Seite der Medaille heißt nun: Grundsätzlich wird über die Nutzung des Internets durch Kinder und Jugendliche meist viel Schlechtes berichtet. Dass das nicht uneingeschränkt so der Fall ist, zeigt eine Studie der DAK. Darin zeigt sich auch, dass häufig die Rahmenbedingungen schlecht sind, denn wenn 71 Prozent der Eltern nicht den Ort der Internetnutzung regulieren und 51 Prozent der Eltern nicht die Nutzungsdauer, dann ist Ärger vorprogrammiert. Zudem habe der meist übermäßige Internetkonsum Auswirkungen auf die Gesundheit der Jugendlichen, die sich oft gereizt und launisch fühlen.
Wer nun als Elternteil die Quintessenz daraus zieht, die Internetnutzung seinem Kind komplett zu untersagen, vergisst die positiven Aspekte, die eine kontrollierte und begleitete Mediennutzung hat. Die Universität Paderborn hat in diesem Zusammenhang eine Aufklärungsbroschüre für Eltern herausgeben, die unter anderem die folgenden Aspekte beleuchtet:
- Die Internetnutzung bei Kindern hat nicht nur negative Aspekte. Das Spielen im Internet kann auch eine Anfreundung mit dem Medium sein, das später Antworten auf wichtige Wissensfragen gibt. Dafür ist eine natürliche Kritikfähigkeit nötig, um das Internet sinnvoll nutzen zu können.
- Es gibt gefahrlose Seiten, auf denen sich selbst Kinder und Jugendliche sicher bewegen und verlässlich informieren können. Diese Information ist wichtig, um nicht das „Schreckgespenst Internet“ in der Erziehung der Kinder dominieren zu lassen, denn grundsätzlich ist die Mediennutzung nicht negativ oder entwicklungshemmend.
- Wie müssen Kinder informiert und angelernt werden, um sich sicher im Internet aufzuhalten und sich nicht in die Gefahr sozialer Demütigung zu begeben?
Berücksichtigen Kinder unter der Anleitung ihrer Eltern also die Ge- und Verbote in der Internetwelt, steht der zeitlich abgegrenzten Nutzung nichts im Weg.
Es muss nicht immer „pädagogisch wertvoll“ sein
Kinder sollen Kinder sein dürfen, fordern die Pädagogen und damit haben sie auch Recht. Das heißt, dass Kinder die Möglichkeit haben müssen, sich auszuprobieren, zu spielen, zu lernen und auch einfach mal pädagogisch nicht-wertvolle Dinge zu machen. Schwärmt ein junges Mädchen von Pferden, was (wie eingangs bereits beschrieben) nicht unbedingt ein Wunsch ist, der einfach so vom Weihnachtsmann erfüllt werden kann (Stichwort: Kosten und Zeitaufwand), so sollte es doch zumindest die Möglichkeit haben, ihren Idolen im Zeichentrickformat nachzueifern. Besonders bekannt sind in diesem Zusammenhang Bibi und Tina, die mit ihren Pferden Amadeus und Sabrina regelmäßig Abenteuer erleben. Auf der Website kostenlosspielen.net sind diese Akteure nur zwei der Protagonisten, die als Internetspiel erhältlich sind und online gespielt werden können. Auch Barbie, Penny und ein singendes Einhorn können dort das Mädchenherz erfreuen – und das ganz kostenlos. Während die bereits erwähnten Spiele für die Jüngeren konzipiert sind und daher auch mit den Eltern gemeinsam gespielt werden sollen, fordert die virtuelle Leitung eines Gestüts oder die Zucht von Rennpferden dem Spieler einiges ab.
Fazit: Kein Ersatz, aber ein temporärer Zeitvertreib
Nein, ein Tierspiel im Internet zu spielen, ist nicht etwa ein Ersatz für ein eigenes Haustier. Das ist auch nicht der Ansatz der Anbieter kostenloser Internetspiele. Ziel soll sein, Kinder temporär zu unterhalten. Und wenn das unter den wachen Augen der Eltern passiert, dann spricht auch nichts dagegen, vor dem Spaziergang mit dem Hund eine begrenzte Zeit im Internet zu verbringen.